Die Maßnahmen zur Unterstützung an unserer Schule setzen sich aus mehreren Bausteinen zusammen:

Gespräch zur Schulanmeldung

Die Formalitäten der Schulanmeldung werden von der Schulsekretärin übernommen.  Im Anschluss daran erfolgt ein Gespräch mit dem Kind im Beisein der Eltern. Das Gespräch führen die Schulleiterin und die Sonderpädagogin der Schule. Das    

Gespräch wird protokolliert. Gemeinsam mit der Lehrerin bearbeitet das Kind   ein „Schulheft“, mit verschiedenen Aufgaben zur Visomotorik, visuellem Wahrnehmen und Schlussfolgern, selektiver Aufmerksamkeit, Zahlenvorwissen und Sprache.   

Wird aus dem Anmeldegespräch deutlich, dass das Kind einen besonderen  Unterstützungsbedarf hat, wird ein Entwicklungsbogen angelegt, der Grundlage für die weitere Beobachtung der Entwicklung gemeinsam mit Eltern und Kita des Kindes im Lauf des Jahres bis zur Einschulung bildet.

Eingangsdiagnostik

Analog zu den Anforderungen des Schulgesetzes nach individueller Förderung versucht das Kollegium der Grundschule Spradow bereits zum Schulanfang einen möglichst guten Überblick über den Entwicklungsstand ihrer neuen Schulanfänger zu gewinnen. Nach dem Motto „Zeige uns, was du schon kannst!“ werden den Kindern Aufgaben und Übungen gestellt. Dabei wird die Klassenlehrerin von der sozialpädagogischen Fachkraft unterstützt.

Förderunterricht

Das Team der Grundschule Spradow wird in der Schuleingangsphase durch die Sozialpädagogin verstärkt.

In Absprache  mit den Klassenlehrerinnen und auf Grundlage der gewonnenen diagnostischen Erkenntnisse werden Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf durch die Sozialpädagogin innerhalb des Unterrichts oder im Rahmen von äußerer Differenzierung individuell gefördert.

Dabei geht es am Schulbeginn zunächst um die Stärkung und Förderung von Basiskompetenzen, um den Kindern eine erfolgreiche Mitarbeit im Unterricht zu ermöglichen sowie eventuell noch nicht ausreichend vorhandene Schulfähigkeit noch zu erlangen bzw. zu verbessern.

Es ist wichtig, Kindern mit Unterstützungsbedarf in allen Jahrgängen im besonderen Maße ein anschauliches und handlungsorientiertes Lernen zu ermöglichen, um für sie schwierige Inhalte verstehen zu können und diese sich nachhaltig anzueignen. Eine Wiederholung von Unterrichtsinhalten bzw. zusätzliches Üben in kleinen Gruppen verhilft auch langsamer lernenden Kindern zu Erfolgserlebnissen.

Wesentliche Grundlage einer erfolgreichen Förderung von Kindern ist eine ermutigende und wertschätzende Haltung ihnen gegenüber sowie eine liebevolle Erziehungsarbeit.

Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf werden regelmäßig mit mehreren Stunden wöchentlich durch die Sonderpädagogen unterstützt. Dazu wird abhängig vom individuellen Bedarf das Kind im Unterricht  durch zusätzliche Lernangebote begleitet; zudem findet nach individueller Absprache mit den Klassenlehrerinnen ggf. eine äußere Differenzierung in Kleingruppen oder Einzelförderung statt.

Dokumentiert werden die Lernausgangslagen, die Fördermaßnahmen und die Lernfortschritte in den individuellen Entwicklungsplänen (IEP), die mit den Eltern, dem Kind und Lehrkräften fortgeschrieben werden.

Weitere Fördermaßnahmen

  • Ein bis zwei Förderstunden pro Woche in allen Jahrgängen in den Kernfächern Deutsch und Mathematik, in denen die Kinder auf ihren Stärken aufbauend gefördert werden. Diese Förderung wird im Wesentlichen von den Klassenlehrern durchgeführt.
  • Regelmäßige Leseförderung für alle Kinder im „Bücherwurm“ im Rahmen des regulären Deutschunterrichts.
  • Förderung im Klassenunterricht durch differenzierende Unterrichtsmaßnahmen wie zum Beispiel Einsatz von Unterrichtsmaterialien auf unterschiedlichem Anforderungsniveau, Schüler als Experten, Arbeit an Laptop und Tablet (Lernwerkstatt etc.).
  • Zur Förderung von sozialen-emotionalen Kompetenzen wird das Trainingsprogramm „Lubo aus dem All“ mit 1-2 Stunden pro Woche im Unterricht der ersten und/ oder 2. Klasse eingesetzt. Dieses methodisch-didaktisch ansprechende Programm bietet besonders Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten, Lern- oder Aufmerksamkeitsproblemen die Möglichkeit, erfolgreich am Training teilzunehmen.
  • Regelmäßige Förderung für Kinder mit Migrationshintergrund.
  • Um unseren vielfältigen Förderaufgaben gerecht zu werden, können neben den Klassennebenräumen der Computerraum, zwei Büchereiräume sowie zwei Förderräume genutzt werden.

Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund

Viele Kinder wachsen mit zwei oder mehr Sprachen auf, wobei Deutsch im Elternhaus meist nicht die vorherrschende Sprache ist.

Da die Qualität der deutschen Sprachkenntnis nachweislich für einen erfolgreichen Schulbesuch ausschlaggebend ist, muss eine systematische Förderung in diesem Bereich stattfinden. Vonseiten des Landes NRW wird allen Schulen gemäß ihrem prozentualen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund eine bestimmte Anzahl an Stunden zugeteilt, in denen eine nachhaltige und nachprüfbare Förderung dieser Kinder in der deutschen Sprache stattfindet.

Im Sinne einer sprachsensiblen Erziehung wird im allgemeinen Unterricht immer auch versucht, Aspekte der durchgängigen Sprachbildung zu beachten, damit die Kinder möglichst in allen Unterrichtsfächern sprachliche Fortschritte erzielen können.

Aufgaben und Ziele:

  • Sprachliche Fähigkeiten vermitteln (Hörverstehen und Sprechen, Leseverstehen und Schreiben
  • Notwendige sprachliche Mittel zu guter Sprachkompetenz entwickeln (Wortschatz, Redemittel, Syntax und Morphologie)
  • Kommunikative Fähigkeiten schulen
  • Sprachliche Lerntechniken und -strategien trainieren und festigen
  • Interesse an Sprachvergleichen wecken
  • Sprachliche Lernzuwächse überprüfen

-          Inhalte/ eingesetztes Fördermaterial:

  • Sprachstandsdiagnose:
  • Da die Förderung vom Sprachstand jedes einzelnen Kindes ausgehen sollte, wird an unserer Schule zunächst eine Sprachstandsanalyse durchgeführt (aus: „Werkstatt Deutsch als Zweitsprache“, Einstufungshilfen, Schroedel Verlag). Außerdem verwenden wir zur Sprachstandsüberprüfung zusätzlich Materialien der Bergedorfer Förderdiagnostik.
  • Arbeit mit der „Werkstatt - Deutsch als Zweitsprache“:
  • Im Mittelpunkt des Förderunterrichts steht die Arbeit mit der Unterrichtsreihe Werkstatt Deutsch als Zweitsprache, aus dem Schroedel-Verlag. Dabei handelt es sich um eine systematische Förderung in Bezug auf alle Sprachfertigkeiten: Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben. Es gibt vier Hefte (A, B, C, D) auf verschiedenen Niveaustufen. Die Hefte sind thematisch als Spiralcurriculum gleich aufgebaut. Je nach Sprachstand des einzelnen Kindes werden die Hefte ausgewählt und bearbeitet.
  • Mündlicher Unterricht:
  • Ein besonders wichtiger Bestandteil des Förderunterrichts ist der mündliche Unterricht. Er beinhaltet freies Sprechen, Nachsprechen, rhythmisches Sprechen, Singen, Erzählen, szenisches Spiel und didaktisch aufbereitete Spiele.
  • Lesen und Leseverstehen mit folgenden Inhalten:
  • Vorlesen und Lesen unter Einbeziehung des „Bücherwurms“,
  • Fragen beantworten zu didaktisch aufbereiteten Texten
  • Verzahnung mit dem regulären Deutschunterricht:
  • Aufarbeiten aktueller Probleme aus dem jeweiligen Deutschunterricht der Kinder, z.B. Vorbereitung eines Aufsatzes (Wortschatz und Syntax).

 

Der Förderunterricht  findet nach Möglichkeit in den Randstunden statt oder während des allgemeinen Förderunterrichts.

Der Förderunterricht mit Kindern, die nicht am ev. Religionsunterricht teilnehmen, kann auch in diesen Unterrichtsstunden stattfinden.

Die individuellen Fördermaßnahmen und Lernfortschritte werden dokumentiert.

Organisationsformen

  • Einzelförderung
  • Einzelförderung im Klassenverband
  • Kleingruppenförderung (auch klassen- und jahrgangsübergreifend)

Über die Organisationsform entscheidet die individuelle Fördernotwendigkeit des einzelnen Kindes.

Entwicklungspläne

Für Kinder, bei denen in einzelnen Bereichen ein Unterstützungsbedarf besteht, wird ein individueller Entwicklungsplan erstellt, in dem die notwendigen Fördermaßnahmen sowie die Zeit und der Förderzeitraum festgehalten werden. Die Zusammenstellung der Fördergruppen erfolgt wiederum im Jahrgangsteam.

Die Eltern werden über den notwenigen Förderbedarf ihrer Kinder sowie die beabsichtigten Fördermaßnahmen unterrichtet, Möglichkeiten eventueller außerschulischer Fördermaßnahmen und häuslicher Unterstützung werden besprochen und Vereinbarungen getroffen.