Das Schlagwort „Inklusion“ als ein in der UN Menschenrechtskonvention etablierter Begriff wird vielfach zunächst mit schulischen Systemen in Verbindung gebracht, seit das 9. Schulrechtsänderungsgesetz 2014 Konsequenzen für die pädagogische Arbeit der Schulen einforderte.
Die Grundschule Spradow hat sich auf „den inklusiven Weg“ gemacht, das heißt, wir arbeiten an einer inklusiven Schulentwicklung, die sich als ein Prozess versteht, der die Ebenen der Didaktik, des gemeinsamen Selbstverständnisses und der Organisation betrifft.
Inklusion als grundlegende Vorstellung eines Miteinanders der Verschiedenen auf gesellschaftlicher Ebene muss in der Schule erlebbar werden in einer Pädagogik der Vielfalt, die die Heterogenität der Menschen in all ihren Dimensionen wertschätzt und als Gewinn ansieht.
Unser Fokus liegt dabei auf dem Entwicklungsprozess; Erweiterung und Optimierung des Vorhandenen sowie der Etablierung und Evaluierung von neuen Dimensionen in Unterricht und Schule hin auf eine „Schule für alle“.
Im Laufe des Schuljahres 2013/14 zeichneten sich weitreichende Veränderungs-prozesse für die Grundschule Spradow ab:
- Umsetzung des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes zum Schuljahr 2014/15
- Lernanfängeranmeldungen für das Schuljahr 2014/15
- Standortplanungen des Schulträgers (Stadt Bünde) und der Schulaufsicht für Schulen, die Kinder mit besonderen Förderbedarfen aufnehmen können.
Aus den Lernanfängeranmeldungen im November 2013 ergab sich, dass von 32 angemeldeten Kindern 8 Kinder einen besonderen Förderbedarf aufwiesen, wobei ein AO-SF Antrag von den Eltern gestellt wurde.
Daraufhin wurde von Schulträger, Schulaufsicht und Schulleitung beschlossen, dass ab dem Schuljahr 2014/15 die GS Spradow Förderort für Kinder mit besonderen Förderbedarfen (L,EsE) sein wird, beginnend mit den Eingangsklassen.
Die pädagogische Arbeit musste im ersten Schuljahr der neuen Situation entsprechen:
- Bildung eines Jahrgangteams
- Zusammenarbeit mit der Sonderschullehrerin
- Erstellen eines Förderkonzepts für Kinder mit besonderen Förderbedarfen
- Neuausrichtung des pädagogischen Konzepts der OGS
- Enge Absprachen mit der OGS
- Entsprechende Raum-, Ausstattungs- und Materialplanung
Zur Vorbereitung auf das Schuljahr 2014/15 und weiter auf die kommenden Schuljahre ergaben sich weitreichende pädagogische, systemische und strukturelle Neuorientierungen für die GS Spradow.
Das Kollegium der Schule bereitete sich durch Fortbildungsmaßnahmen seitens des Schulamts Herford auf die Neuorientierung der Schule vor und führte und führt regelmäßig schulinterne Fortbildungsmaßnahmen in diesem Bereich durch.
Dazu kommen Fortbildungsangebote zu den einzelnen Unterrichtsfächern und Bereichen sowie zum Thema „Inklusion“, die von den Kolleginnen außerhalb der Schule wahrgenommen wurden und werden.
Die vorhandenen Unterrichts- und Lehrwerke wurden unter dem Aspekt der Neuorientierung geprüft und um umfangreiches Differenzierungs- und Fördermaterial für alle Klassen und Jahrgänge erweitert.
Der Bereich der Lernförderung wurde neu strukturiert und organisiert und durch neue Fördermaterialien ergänzt.
Einen besonderen Schwerpunkt nahm in der Schulentwicklung die pädagogische Neugestaltung der OGS ein.