Die Schule ist ein entscheidender Teil der Lebenswelt von Kindern, sie verbringen einen erheblichen Teil ihrer Lebenszeit in der Schule – diese Zeit erhöht sich noch, wenn sie das Ganztagsangebot wahrnehmen.

Kinder sollen demokratische Strukturen als Lebensform erleben; Anerkennung, Zuge-hörigkeit, Beteiligt-Sein, Mitentscheiden-Können und Verantwortungsübernahme in der Schule zu erfahren sind wichtige Eckpunkte in der Entwicklung der Kinder.

Den Kindern sollen Beteiligungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden und sie sollen auch in unterrichtlichen Strukturen Erfahrungen mit demokratischen Kommunikations-prozessen machen.

Partizipation fördert soziale und personale Fähigkeiten; Kompetenzen, die außerhalb von Fachwissen und Bewertung liegen können. Deshalb gilt es, diese Stärken anzuerkennen, wertzuschätzen und zu fördern.

In unserer Schule bieten sich vielfältige Möglichkeiten der Beteiligung:

  • regelmäßiger Klassenrat
  • Wahl der Klassensprecherinnen und Klassensprecher
  • Schülerparlament
  • aufstellen und umsetzen von Schul- und Klassenregeln
  • Patenmodell im 1. Schuljahr
  • Pausengestaltung
  • Pausenhelfersystem
  • offene unterrichtliche Prozesse; Lernarrangements
  • kooperative Arbeitsformen
  • Schwerpunkt im OGS Konzept

Patenmodell im 1. Schuljahr

An unserer Schule besteht ein Patenmodell, bei dem den Erstklässlern Paten aus dem 4. Schuljahr zur Verfügung stehen.

Alle Kinder aus dem 4. Schuljahr bekommen ein Kind als Partner zugewiesen.

Die Viertklässler besuchen die Erstklässler am 2. Schultag in ihrem Klassenraum, stellen sich vor, bringen eventuell ein kleines Geschenk (Aufmerksamkeit) mit und unternehmen mit ihrem Patenkind eine Schulführung. (Wo ist die Toilette, Fuchsbau, Sekretariat, Bücherwürmchen, usw.? Wie weit reicht der Schulhof?)

In den ersten Wochen und darüber hinaus stehen die Paten in den Pausen als Ansprechpartner zur Verfügung z.B. zum Spielen, Schuhe anziehen, usw.

Vorrang hat jedoch das Spielen der Erstklässler im Klassenverband zwecks Findung der Klassengemeinschaft.

Im weiteren Verlauf des Schuljahres stehen die Paten als Lesepaten zur Verfügung. Hierfür bestimmen die Klassenlehrer die dafür passenden Zeiten, in denen dies möglich sein kann.

Weiterhin unterstützen die Paten auch in Unterrichtsstunden  bei bestimmten Unterrichts-inhalten die Kinder (Arbeit am Computer, Kunstunterricht, usw.) 

Pausengestaltung

In der Frühstückspause werden die Kinder angehalten, in Ruhe ihr Frühstück zu verzehren.

Das Thema „gesundes Frühstück“ wird mit den Eltern ausführlich besprochen und auch mit den Kindern im Unterricht immer wieder thematisiert.

Um die Kinder an die Bedeutung einer gesunden und ausgewogenen Ernährung heranzuführen, ist dieser Bereich schwerpunktmäßig als unterrichtliches Thema in allen Jahrgangstufen im Sachunterricht, im Ganztagsangebot und durch außerschulische Partner etabliert.

Hinzu kommt die jährliche „Zahngesundheitswoche“, in der Frau Schäffer (Gesundheitsamt Kreis Herford) praxisnah und handlungsorientiert mit den Kindern jeder Klasse das Thema Zahnpflege bearbeitet.

Süßigkeiten sind in der Frühstückspause verboten.

Es soll eine ruhige Atmosphäre beim Essen herrschen, die Kinder dürfen sich entsprechend klasseninterner Absprachen zu ihren Freunden setzen und sich leise unterhalten.

Pausenbrote und Getränke dürfen nicht mit auf den Schulhof genommen werden.

Zur Förderung der Bewegungsfreude sowie sozialer Kompetenzen werden die Schulhofpausen als „bewegte Pausen“ gestaltet.

In den Pausen stehen zwei Schulhofbereiche mit jeweils einem Klettergerüst zur Verfügung, zwei Tischtennisplatten  sowie eine Fußballwiese.

Es besteht für die Kinder die Möglichkeit, Spielgeräte (Bälle, Tischtennisbälle, Hüpfseile, Stelzen …) für die Dauer einer Pause auszuleihen.

Die Spielgeräte sind in einem Container auf dem Schulhof untergebracht, die Ausleihe organisieren jeweils die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen. Dabei ist es ihre Aufgabe, den Schlüssel zu verwalten, rechtzeitig die Ausleihe zu öffnen und zu schließen, im Container Ordnung zu halten sowie auf das Ausleihen nur mit den Ausleihkarten, die jedes Kind zu Anfang des Schuljahres bekommt, zu achten.

Da sich die Schülertoiletten im Hauptgebäude befinden und somit der Flur während der Pausen für die Kinder zugänglich sein muss, übernehmen zwei Kinder der 3. Klassen den „Flurwächterdienst“. Sie halten sich im Erdgeschoss in der Nähe des Lehrerzimmers auf und achten darauf, dass die Kinder, die ins Gebäude kommen,  wirklich nur zu den Toiletten gehen. Besondere Vorkommnisse oder Regelverstöße werden ggf. notiert und/ oder direkt mit den beteiligten Kindern im Beisein der aufsichtführenden Lehrkraft oder im Anschluss an die Pause mit der jeweiligen Klassenlehrerin geklärt.

Die "Pausenhelfer" sind Kinder aus den 3. Klassen, die z.B. die Schulhofaufsicht unterstützen, wenn eine Nachricht an das Lehrerzimmer gebracht werden muss, etwa wenn ein Kühlpack benötigt wird.

Bei starkem Regen findet eine „Regenpause“ statt. Durch zweimaliges Klingeln des Schulgongs kurz vor der Pause wissen Lehrerinnen und Kinder, dass sie für die Dauer der Pause in dem jeweiligen Klassenraum verbleiben und dort die Leseecken und Materialien nutzen können.

Miteinander leben – Regeln

Gemeinsames Lernen und Leben in der Schule setzt eine gemeinsame Basis im Zusammenleben von Kindern und Erwachsenen voraus.

Verantwortungsgefühl, soziales Miteinander und Achtung der Menschenwürde sind Begriffe, die es in der Schule mit Inhalt zu füllen gilt.

Gesellschaftliche Veränderungen machen es notwendig,  über  Strukturen nachzudenken, die eine realistische und nachvollziehbare Grundlage für das Zusammenleben einer heterogenen Schülerschaft ermöglichen.

Kinder kommen mit den unterschiedlichsten Vorerfahrungen und Wertevorstellungen in die Schule:

Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Familienstrukturen, sie haben unterschiedliche Fähigkeiten und Kompetenzen, ihr Drang nach individueller Selbstentfaltung ist unterschiedlich groß und sie begegnen in der Schule im Zuge der Globalisierung Kindern und Erwachsenen aus anderen Kulturen und Lebensweisen -  hier können Regeln und Rituale den Kindern helfen, sich auf einer für alle gemeinsam geltenden Basis zu verständigen und miteinander zu leben.

Dabei gelten bestimmte Regeln und Rituale für das tägliche Miteinander im Unterricht, für den Bereich der Pausen und für den Nachmittagsbereich.

Wichtig ist, dass die Regeln und Rituale für die Kinder klar verständlich und umzusetzen sind.

Wichtig ist auch, dass den Eltern die Regen und Rituale unserer Schule bekannt sind und die Unterstützung der Eltern erfahren, denn dadurch wird den Kindern deutlich, wie wichtig es für ein harmonisches Zusammenleben ist, sich an für alle geltende Grundsätze zu halten.

Regeln und Rituale geben den Kindern Halt und Sicherheit im täglichen Miteinander, sie bauen Ängste ab und strukturieren den Tag auf eine vertraute Art und Weise.

Besonders für Kinder mit Unterstützungsbedarfen ist es wichtig, klare und eindeutige Strukturen im Umgang mit anderen Kindern und im Umgang mit Erwachsenen zu erfahren, aber auch eine klare und eindeutige Struktur der räumlichen Umgebung hilft bei der Orientierung im Schulalltag.

Wichtig ist uns, den Kindern verlässliche Abläufe an jedem Schultag zu gewährleisten:

  • der erste Unterrichtsblock (1. und 2. Std., mit Frühstückspause) findet bei der Klassenlehrerin statt (Ausnahme: 3. Schuljahr, dienstags Schwimmunterricht)
  • Piktogramme zum Stundenplan verdeutlichen den Tagesablauf
  • Klare Absprachen zu Klassen- und Pausendiensten

Mit den Schulregeln, die mit den Kindern gemeinsam erarbeitet worden sind, setzen sich die Kinder zum Schuljahresbeginn intensiv auseinander. Die Schulregeln sind im Eingangsbereich der Schule angebracht und mit verdeutlichenden Piktogrammen versehen.

Zusätzlich sind einzelne Regeln zusammen mit den entsprechenden Piktogrammen an Örtlichkeiten angebracht, wo sie zum Tragen kommen, z.B. an den Waschbecken, um noch einmal an das notwendige Händewaschen zu erinnern usw.

In den einzelnen Klassen werden eigene Klassenregeln von den Kindern aufgestellt, die das Miteinander in der individuellen Lerngruppe regeln. Durch das Selbstverfassen und Erproben der Regeln sollen die Kinder angeregt werden, ihr eigenes Verhalten innerhalb der Gruppe wahrzunehmen und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.